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Selfcare im Studium: 5 Tipps und Anlaufstellen für den Studienalltag

Für alle, die sich für ein Studium entscheiden, beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt mit zahlreichen Veränderungen. Es kann sehr nervenaufreibend sein, den Übergang von der Schul- oder Ausbildungsphase zum Studienalltag erfolgreich zu meistern. Umso wichtiger ist es, eine gesunde Work-Life-Balance einzuhalten sowie ausreichend „Selfcare“ zu betreiben. Hierfür hat euch HTWG-Student Julian einige Tipps und Anlaufstellen zusammengestellt.

Wenn Studium, Lernen oder Leben mal zu Überforderung führen, bieten die Hochschulen zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten. (Symbolbild; Foto: istockphoto / Poike)

Ein neues Umfeld, ein neues Zuhause, neue Freunde und unzählige neue Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten: Diese spannenden Neuerungen erwarten euch als Studienanfänger*innen. Doch für einige Studierende bedeutet das gleichzeitig, auf alte Gewohnheiten und nahestehende Menschen verzichten zu müssen. Das kann für junge Erwachsene alles ganz schön viel werden. Hinzu kommt eine Lebensweise, die sich von jener in der behüteten Heimat deutlich unterscheidet: Zwischen Erstsemesterpartys und Selbstorganisation im Studium kann es schwierig sein, sich im Studienalltag zurechtzufinden. Dir fällt es schwer, dich an diese neue Lebenssituation sowie an die Systeme und Mechanismen der Hochschule anzupassen? Dann bist du hier genau richtig!

Tipp 1: Bisheriges bewahren und Neues entdecken

Ihr trauert dem regelmäßigen Volleyballtraining im Sportverein oder dem wöchentlichen Treffen eurer Yoga-Gruppe nach? Kein Problem: In Konstanz und Kreuzlingen gibt es Vereine, Yoga-Treffen oder auch Tanzschulen, in denen ihr euren Hobbys weiterhin nachgehen könnt. Die Uni Konstanz und die HTWG bieten auch eigene Sportprogramme an. Dabei lernt ihr sicherlich auch neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen. Damit ihr also nicht sehnsüchtig in die Heimat zurückblickt, solltet ihr eure bisherigen Gewohnheiten unbedingt beibehalten. Das kann euch helfen, euren Studienalltag besser zu meistern und sorgt zugleich für eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Tipp 2: Selbstorganisation im Studium ernst nehmen

Die Unterschiede von Studium zu Schul- und Ausbildungssystem sind immens: Was bisher von den Lehrer*innen in der Schule für euch übernommen wurde, müsst ihr nun selbst erledigen. Dazu gehört zum Beispiel Skripte besorgen, nach geeigneten Lehrbüchern suchen und sich für Prüfungen selbst anzumelden.

Auch Mark, Student der HTWG, erklärt in seinem Video „Unterschied Schule vs. Hochschule?“ (siehe unten), dass eine höhere Eigenverantwortung und Selbstorganisation beim Studienstart die größten Veränderungen sind. Zum Beispiel ist es notwendig, die jeweiligen Vorlesungen im Laufe des Semesters vor- und nachzubereiten sowie drei bis vier Wochen vor der Prüfungsphase einen Lernplan zu erstellen. Mit dieser Lernstrategie müsst ihr kurz vor den Prüfungen nicht von null beginnen, sondern wisst das Ein oder Andere noch aus der Vorlesung oder dem Selbststudium. Außerdem behaltet ihr im Rahmen der Prüfungsvorbereitung den Überblick über bereits abgeschlossene und noch bevorstehende Themen. Die richtige Planung ist also das A und O für ein erfolgreiches Studium. Damit lassen sich viele Lernprobleme vermeiden.

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Tipp 3: Lernen, lernen, lernen – in der Gruppe oder allein

Wer mit der Selbstorganisation und dem Lernen im Studium Probleme hat, kann sich an die Zentrale Studienberatung (ZSB) der HTWG oder Uni Konstanz wenden. Die ZSB der HTWG veranstaltet zum Beispiel den Online-Selbstlernkurs „Erfolgreich lernen“. Dabei erfahrt ihr etwas über für euch geeignete Lernstrategien und -methoden. Ihr findet den Kurs auf der Lernplattform Moodle unter dem Menüpunkt „Zentrale Studienberatung“. Für Studienanfänger*innen bietet die HTWG zudem einen betreuten Lernraum an. Das Angebot richtet sich an Studierende, die Mathematik oder Technische Mechanik auf dem Lehrplan haben. In kleinen Lerngruppen könnt ihr hier Übungsblätter mit Unterstützung bearbeiten, damit ihr in diesen anspruchsvollen Fächern nicht so schnell den Faden verliert. Den Link zum Lernraum findet ihr im Kurs „Erfolgreich Lernen“ auf Moodle.

Die ZSB der Uni Konstanz bietet die Digitale Tool-Box „Erfolgreich studieren“ an. Mit diesen Materialien könnt ihr euch Lern- und Arbeitstechniken für die Uni aneignen, damit der Studieneinstieg optimal gelingt. Nützlich sind auch die Lern- und Studiertipps zum Studieren in digitalen Zeiten. Ob Tipps zur effektiven Prüfungsvorbereitung oder Tipps zur Recherche für wissenschaftliche Arbeiten, hier ist für alle etwas dabei. Für Studierende, denen das Lernen in Corona-Zeiten schwerfällt, bietet das Projekt „Studis mit Studis“ der Uni Konstanz zudem einen Lernraum über die Onlineplattform Discord an. Montags bis freitags von 14 bis 16 Uhr könnt ihr euch hier in Lerngruppen zusammenfinden, um euch auszutauschen und euch gegenseitig zu motivieren. Für Studierende mit psychischen Problemen, einer chronischen Krankheit oder einer Mobilitätseinschränkung gibt es außerdem alle 14 Tage die Möglichkeit, über Discord anonym Fragen zu stellen, Kontakte zu anderen Studis zu knüpfen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Über die folgenden Seiten erhaltet ihr weitere Infos.

Tipp 4: Individuelle Lernberatung

Falls euch die Angebote der Zentralen Studienberatung (ZSB) zur Selbsthilfe nicht ausreichen, gibt es immer noch die Möglichkeit, eine persönliche Lernberatung der ZSB in Anspruch zu nehmen. Hier könnt ihr eure spezifischen Probleme ansprechen. Gemeinsam wird dann versucht, eine Lösung für eure Lernprobleme zu finden. Ganz wichtig ist: Zur Lernberatung zu gehen bedeutet nicht, dass ihr unklug, faul, eine schlechte Studentin oder ein schlechter Student seid. Vielmehr heißt es, dass ihr eure Lernprobleme angeht und etwas verändern wollt. Einen ersten Einblick in die Arbeit der ZSB der HTWG gibt euch Daniel in seinem Video „Besser lernen fürs Studium“. Zusammen mit Studienberaterin Kathrin Pallasch zeigt er, wie ein Beratungsgespräch abläuft und was ihr beim Lernen sonst noch beachten solltet.

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Tipp 5: Falls alle Stricke reißen: Anlaufstellen in Krisen

Nicht nur das Studium selbst, sondern auch besondere Lebenssituationen können eine erhebliche Belastung für Studis darstellen. Dies trifft vor allem auf Menschen mit einer Behinderung und/oder einer psychischen und/oder chronischen Erkrankung zu. So kann schon die Suche nach einer geeigneten Wohnung zum Problem werden. Auch die alltägliche Konfrontation mit Diskriminierung kann erkrankte und behinderte Menschen stark belasten. Eine große Herausforderung ist zudem das Studieren für Menschen mit Kindern oder mit einer Pflegeverantwortung. Wieder andere Studis haben mit Problemen im privaten Umfeld zu kämpfen: Erkrankt beispielsweise ein Familienmitglied an einer schweren Krankheit, beeinflusst auch das selbstverständlich den Studienalltag.

Für alle Studis in diesen besonderen Lebenslagen stellen die HTWG und die Uni Konstanz Beratungsangebote zur Verfügung. Einen ersten Überblick bieten euch der „Wegweiser Beratung“ der HTWG und der „Beratungsnavigator“  der Uni Konstanz. Hier findet ihr auch Anlaufstellen, die euch bei Krisen und Problemen weiterhelfen können.

Psychotherapeutische Beratungsstelle (PBS)

Zu diesen Anlaufstellen gehört auch die Psychotherapeutische Beratungsstelle (PBS) des Seezeit Sudierendenwerks Bodensee. Hier habt ihr die Möglichkeit, mit fachlich qualifizierten und ausgebildeten Psychotherapeuten zu sprechen. Ob Probleme im Studium, persönliche Krisen oder Ängste – jedes Anliegen wird ernst genommen. Daher gilt hier ebenso: Zur PBS zu gehen, bedeutet nicht, dass ihr schwach seid. Hier wird euch niemand für eure Probleme verurteilen. Falls ihr zunächst anonym bleiben wollt, könnt ihr die Online-Beratung ausprobieren. In der E-Mail-Beratung und im Einzelchat müsst ihr nicht einmal euren Namen angeben. Alleine die Offenbarung der Sorgen und Ängste an eine neutrale Person kann zu einer enormen Entlastung führen. Wegen der Pandemie finden zurzeit keine persönlichen Gespräche statt. Dafür könnt ihr einen telefonischen Beratungstermin oder eine Videosprechstunde vereinbaren. Hier seid ihr auch örtlich ungebunden, falls ihr aktuell von der Heimat aus studiert.

Nightline Konstanz

Konstanzer Studis, die am Abend einen dringenden Gesprächsbedarf haben, können sich telefonisch an die Nightline Konstanz wenden. Fast täglich zwischen 21 und 1 Uhr könnt ihr das Zuhörangebot von Student*innen für Student*innen für eure persönlichen Anliegen nutzen. Falls ihr also während des Semesters am Abend spontan Gesprächsbedarf habt, dann seid ihr bei dieser Anlaufstelle genau richtig.