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Konstanz damals und heute: Ausflug in die Geschichte

Eine 600 Jahre alte Apotheke, eine malerische Altstadt – und eine Hure als Wahrzeichen? Hier erfahrt ihr, was es mit der Imperia-Statue im Hafen von Konstanz auf sich hat und warum die Konstanzer Geschichte in der Stadt allgegenwärtig ist.

Das Konstanzer Wahrzeichen am Hafen: die Imperia, eine Figur des Künstlers Peter Lenk. (Foto: HTWG Konstanz)

Der Papst am Bodensee: Das Konstanzer Konzil

Konstanz hat mit der Imperia im Hafen eine vollbusige Hure als Wahrzeichen. Sollte man nicht für möglich halten in einem Bundesland, das bis 2011 durchgehend seit der Gründung eine konservative Landesregierung gestellt hat. Andererseits erinnert die Dirnenstatue an eine Zeit, in der Konstanz noch von Stadtmauern umringt war und Andersdenkende bei lebendigem Leibe verbrannt wurden.

Von 1414 bis 1418 wurde im Konzil der größte Kongress des Mittelalters abgehalten, Päpste wurden abgesetzt, ein neuer gewählt. Neben den zahlreichen Kongressteilnehmern strömten auch Händler und Prostituierte in die Stadt, die gute Geschäfte witterten. Wo damals Kardinäle und Erzbischöfe tagten, wird heute zur »Konzilparty« getanzt. Von 2014 bis 2018 stand dieses Ereignis wieder im Mittelpunkt der Stadt: Das Konstanzer Konzil jährte sich zum 600. Mal. Die Stadt feierte dieses weltgeschichtliche Ereignis im großen Stil mit Ausstellungen, Theateraufführungen, Stadtfesten, Ritterspielen und wissenschaftlichen Tagungen.

Auf ihren Händen trägt die Imperia den Pabst und den König. (Foto: HTWG Konstanz)

Warum die Konstanzer Altstadt vollständig erhalten ist

Geschichte ist in Konstanz allgegenwärtig: In der Malhaus-Apotheke am Obermarkt wird seit über 600 Jahren Medizin verkauft. Die ersten Festungen der Römer auf dem Münsterhügel könnt ihr heute noch besichtigen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Konstanz nicht bombardiert, weil die Alliierten Sorge hatten, die unmittelbar benachbarte neutrale Schweiz zu treffen. So blieb die malerische Altstadt erhalten, die seit 1982 unter Denkmalschutz steht.

Wer heute in der Chérisy- oder Jägerkaserne Party macht, tut dies an einem Ort, an dem von 1945 bis 1979 französische Soldaten stationiert waren. Heute prägen Studierende und Familien die Szene. Von den gut 80.000 Konstanzer*innen sind etwa 16.000 Studis.

Wenn du mehr über die Konstanzer Geschichte erfahren möchtest, kannst du zum Beispiel an einer Stadtführung teilnehmen:

www.konstanz-tourismus.de/nc/oeffentliche-stadtfuehrungen.html

www.konstanz.alm-bw.de/de/fuehrungen.html

www.rosgartenmuseum.de/ausstellungen/kunstvermittlung/

Erste Impressionen von Konstanz zeigt in diesem Video My aus Vietnam, die in Konstanz studiert, auf einem kleinen Stadtrundgang:

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